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Dlouhá Nr. 92

Dlouhá Nr.  92, Gesamtansicht  Lokalisierung:
Dlouhá Nr. 92

Objektbeschreibung:
Ein einstöckiges umfangreiches Objekt mit einer klassizistischen Stirnseite mit einem länglich orientierten Satteldach, der hintere Teil des Hauses ist mit einem Pultdach gedeckt.

Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt ist mittelalterlichen Ursprungs. Aus der Zeit der Renaissanceherrichtung blieb der erdgeschossige Raum mit zwei Feldern des Gewölbes mit Kämmchen erhalten und auch das Gewölbe des Kellers. Im barocken Zeitraum wurde wahrscheinlich die Fassade hergerichtet - das Bandportal aus Granit ist 1668 datiert. Im Zeitraum des Klassizismus wurde die Fassade hergerichtet, der Gang hinter den Treppen in das 1. Stockwerk und die obere Halle wurden neu gestaltet. In diesem Zeitraum wurden auch die hinteren erdgeschossigen Räume für die wirtschaftliche Verwendung hergerichtet. In den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die Räume im ersten Stockwerk und im Erdgeschoß durch Querwände geteilt. Im Jahre 1993 wurden die erdgeschossigen Räume wieder für die geschäftliche Verwendung hergerichtet.

Bedeutende architektonische Details:

  • das Renaissancegewölbe des erdgeschossigen Raumes mit Kämmchen
  • der Keller mit Renaissance-Steingewölben und dem Kieselpflaster
  • die Balkendecke mit einem einfachen Sturzbalken im hinteren erdgeschossigen Raum
  • einige sekundär aufgesetzte Türen mit Schmuckscharnieren
  • in der hinteren Stirnseite sind teilweise Abschnitte von Stadtmauern sichtbar

Geschichte der Hausbewohner:
Der erste bekannte Hausbesitzer war seit dem Beginn des 16. Jahrhunderts der Mälzer Jan, genannt Šenhansl, der im Jahre 1517 starb. Nach ihm ließ sich hier der Fleischer Zikmund nieder, der auch den Zunamen Šenhansl benutzte und in der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre des 16. Jahrhunderts im Stadtrat saß. Im Jahre 1548 starb Zikmunds Gattin Kateřina und drei Jahre später übergab Zikmund das Haus seinem Schwiegersohn Michal, der seine Tochter Maruše heiratete. Michal starb jedoch im Jahre 1552 und im Hause wechselten dann einige Besitzer. Im Jahre 1567 war es Řehoř Scheringharl, im Jahre 1571 Pavel Reichenpacher, im Jahre 1574 Adam Perger und zu Ende der siebziger Jahre des 16. Jahrhunderts Ondřej Kvasnička, von dem das Haus im Jahre 1579 Jiří Kunsteter (Gunstetter) kaufte. Auch der verweilte hier nicht lange, schon im Jahre 1581 verkaufte er den kleineren Teil seines Hauses dem Kürschner Toman (Tomáš) Höslinger, der daraus das heutige Haus Nr. 91 bildete, und den wesentlichen Teil tauschte er mit dem Mälzer Jiří Landsknecht. Landsknecht machte sich von dem Haus bald los, im Jahre 1584 treffen wir hier Ondřej Hrachovec an, der das Haus in demselben Jahre an den Koch Jan Kotman verkaufte, der mehr unter dem Zunamen Kocián bekannt war. Der Koch Kocián starb im Jahre 1607 und hinterließ die Witwe Regina und die Waise Alena. Vielleicht bis zum Jahre 1654 gehörte das Haus Matyáš Prošek. Seit dem Jahre 1654 war der Schuster Jan Kocián der Hausbesitzer und in den Jahren 1660 - 1694 dann der Weißgerber Jeroným Lansser, der seine Dienste auch dem Krumauer Schloß gewährleistete. Danach zog ins Haus der Organist Josef Egger ein und im Jahre 1698 löste ihn der Weißgerber Martin Osimus ab. Über die weiteren Hausbesitzer im 18. und 19. Jahrhundert haben wir bis jetzt keine genaueren Informationen.

Gegenwärtige Nutzung:
Originale böhmische Mode, Domestika - Keramik, Wohnungszubehör