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Latrán Nr. 68

Latrán Nr. 68, Gesamtansicht Lokalisierung:
Latrán Nr. 68

Beschreibung des Objektes:
Ein zweistöckiges Haus mit Verputzbossage an den Seiten und einem gemalten Bild der Madonna über dem Steingewände der Tür.

Bauhistorische Entwicklung:
Das Haus ist in seinem Kern spätgotisch, umgebaut in der Renaissance, die Fassade wurde barock zu Anfang des 18. Jahrhunderts instandgesetzt. Das einstöckige Gebäude hat eine glatte Stirnwand mit Verputzbossage an den Seiten. Über der Tür, die von einem Steingewände mit dem Datum 1710 eingesäumt ist, blieb ein gemaltes Bild der Madonna mit der Jahreszahl 1719 erhalten. Im Erdgeschoß und im 1. Stockwerk blieb die Gliederung aus der Renaissance mit tonnenförmigen Lünetten- und Kreuzgewölben erhalten, in einem Teil des Erdgeschosses befindet sich eine Balkendecke mit ausgeschnitztem Bandwerk auf dem Unterzug.

Latrán Nr. 68, Bild über dem Eintrittsportal, foto:  Ladislav Pouzar Bedeutende architektonische Details:
Ein gemaltes Madonnenbild, datiert mit dem Jahr 1719 über dem Eintrittsportal (Mariahilf von Passau, restauriert im Jahre 1965). Das Bild ließ der fürstliche Kanzlist Johann Hammermilner (1679 - 1719), eventuell der folgende Eigentümer des Hauses Paul Nader anfertigen.

Geschichte der Bewohner des Hauses:
Die erste schriftlich belegte Besitzerin des Hauses war am Anfang des 16. Jahrhunderts eine Frau mit dem Namen Šimková Bílá. Im Jahre 1525 nämlich verkaufte Honza Paurnfeyt (wahrscheinlich Bauernvoit) "das Haus der Bílá Šimková" an den Schuster Vanik (Václav). Dieser verkaufte es ein Jahr später für nur 86 Schock Meißner Groschen dem Schuster Ambrož, der aber in der Mitte der dreißiger Jahre des 16. Jahrhunderts das Haus zurückverkaufte. Im Jahre 1537 verkaufte es Vanik abermals, diesmal dem Schmied Jan, der aber im Jahre 1543 starb, ohne daß er das Haus voll bezahlt hatte. In den vierziger Jahren des 16. Jahrhunderts erscheint hier die Witwe nach dem Kannengießer Jan, in den fünfziger Jahren dann der Steinmetz Ambrož. Eine weitere Eigentümerin des Hauses war "die alte Kannengießerin Voršila von Latrán", die das Haus im Jahre 1570 ihrem Schwiegersohn Adam Polák abgab. Dieser bezahlte es voll im Jahre 1578. Drei Jahre später starb er und im Hause blieb die Witwe Markéta mit denLatrán Nr. 68, Gewölbe in der Eintrittshalle Söhnen Oehoo und Michal. Im Jahre 1582 heiratete sich der Fischer Mates Dreyling ein, der das Haus bis in die neunziger Jahre des 16. Jahrhunderts verwaltete. An der Wende des 16. zum 17. Jahrhundert erscheint hier der Rosenberger Lakai Wolf, der bald vom Mälzer Kašpar Langnitauf abgelöst wurde. Im Jahre 1616 zog ins Haus der Waisenschreiber Tomáš Haklhöffer ein, dem das Haus wohl bis zum Jahre 1654 gehörte. In den Jahren 1679 - 1719 finden wir hier den fürstlichen Kanzlisten Jan Hammermilner. Nach ihm löste sich im Hause eine ganze Reihe von Bürgern der Stadt Český Krumlov verschiedener Professionen ab.

Gegenwärtige Nutzung:
Im Erdgeschoß des Hauses befindet sich heute ein Geschäft mit Keramik, Chance - Lottoannahme, Apartment. Im ersten Stockwerk befinden sich Wohnungen.