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Masná Nr. 128

Masná Nr. 128, Ansicht von der Radniční-Gasse (Rathausgasse) Lokalisierung:
Masná Nr. 128

Objektbeschreibung:
Das Gebäude ist einstöckig mit glatter Stirnseite, die in ihrem niedrigeren Teil, der in die Radniční Gasse (Rathausgasse) gerichtet ist, mit einer Attika mit zwei Terrakottavasen gipfelt. An der Fassade befindet sich ein gemaltes Uhrzifferblatt, restauriert im Jahre 1987. Die Gestaltung des Erdgeschosses ist zweitraktig, im ganzen Umfang tonnengewölbt. Im Erdgeschoß ist nur die mittlere Treppenhalle gewölbt, die anderen Räume zu beiden Seiten sind flach gedeckt.

Bauhistorische Entwicklung:
Das Haus ist gotischen Ursprungs, belegt spätestens zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Die Fassade in die Radniční Gasse wurde klassizistisch hergerichtet. Im Jahre 1987 wurde die Fassade erneuert.

Entwicklung der Fassade der Seitenstirnwand:
Während an der Hauptstraßenseite in die Radniční-Gasse, markant umgestaltet um 1844 nach dem Abreißen des Inneren Tores der Innenstadt, keine wesentlicheren Funde aus den älteren Epochen festgestellt wurden, wurde eine außerordentliche Fundsituation an der Seitenstirnwand erfasst. Im Mittelalter wurde das Objekt bereits auf das Niveau des 1. Stocks mit der Oberflächengestaltung der Fläche mit grober Putzschicht mit geglätteten Putzrahmen um die Fensteröffnungen erbaut. In der jüngeren Zeit erfolgte eine Umgestaltung des Vorderteils der Seitenstirnwand verbunden mit einem ganzflächigen grauen Anstrich und mit einer neuen Umrahmung der Fensteröffnungen mit schwarzen Linien. In der Frührenaissance wurden in der neuen Putzschicht die Rahmen der Fensteröffnungen durchgekratzt, in der Spätrenaissancezeit schmückte die Stirnseite eine Putzschicht im Entwurf des Quadersgraffitobossenwerks mit illusionistisch ausgeschnittenen Ecken.

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Die durchgekratzten Fensterchambranen wurden mit einem Pflanzenmotiv bereichert. In der Barockzeit wurden auf der bestehenden Putzschicht schon allmählich nur Farbenumgestaltungen durchgeführt: weiß-grün, weiß-ocker, weiß-rot. In der Zeit des Klassizismus wurde das Objekt wahrscheinlich in der Anknüpfung an Veränderungen der Hauptstirnseite im ganzen Umfang mit einem ganzflächigen grünen und später rosaroten Anstrich versehen. Die Entwicklungsphasen der Putze in der Hauptstirnseite wurden vom Restaurator fixiert und neu verputzt, beide Stirnseiten wurden mit einem Kalkanstrich in zwei Schattierungen von Grün versehen. Im tschechischen Milieu kennen wir keine Analogie eines Sgraffitoentwurfs mit Barockdekor.

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Bedeutende architektonische Details:
2 Terrakottavasen auf der Attika

Geschichte der Hausbewohner:
Die erste bekannte Hausbesitzerin war Markéta Křížková, die im Jahre 1524 ein gewißer Linhart ablöste. Seit dem Jahre 1530 gehörte das Haus Hans Woldnar, nach dem es Uršula Kreidenwiessová oder Waldnerová übernahm. Bis zum Jahre 1573 wohnte hier der Weißgerber Michal Helbing und danach bis zum Jahre 1596 der Sattler Mates Schmider. In den Jahren 1606 - 1621 hatte das Haus der Müller Pavel Maurer im Besitz, danach treffen wir hier kurz Erasmus Gampole an und noch im Jahre 1621 zog hierher Jan Netting ein. Seit dem Jahre 1640 treffen wir im Haus den Fleischer Eliáš Preybisch an, der seit dem Jahre 1641 schon als Besitzer des Hauses Nr. 151 in der Horní Gasse (Obere Gasse) angegeben wird. In den Jahren 1642 - 1668 lebte hier der Schuster Baltazar Stimb und nach ihm bis zum Jahre 1677 Pavel Forko. Dem wurde das Haus samt Kessel zum Waschen und Weinbrennen verkauft. Der weitere Hausbesitzer war Ondřej Matuna, Müller auf Parkán, und seit dem Jahre 1682 treffen wir uns hier mit Matyáš Placeda. Im Jahre 1713 erscheint im Haus der Schnurmacher Matyáš Dorn und in den Jahren 1720 - 1732 dann der Seifensieder Josef Dicatana. Im Jahre 1742 kommt nach Matouš Osini der Weißgerber Josef Simerl. Im Jahre 1753 verweilte hier kurz der Händler Florián Habensteuer und in demselben Jahr wurde der Müller Adalbert Raab der Hausbesitzer. Nach zwei Jahren löslte ihn der Uhrmacher Jan Mikuláš Heinemann ab und seit dem Jahre 1797 wohnte hier der Kürschner Josef Thaller. Auch der weitere Hausbesitzer in den Jahren 1802 - 1822, Jan Linko, war Kürschner. Danach kam das Haus in den Besitz der Obstbauern Vít und Terezie Jecho, denen seit dem Jahre 1834 Jan Pöschko folgte.

Gegenwärtige Nutzung:
Uhrengeschäft und Juwelierladen, Krumauer Inspiration, GmbH., Wohnungen.