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Šatlavská Nr. 140

Šatlavská  Nr. 140, Ansicht von der Masná-Gasse (Fleischergasse), foto:  Pavel Slavko
Lokalisierung:
Šatlavská Nr. 140

Objektbeschreibung:
Ein einstöckiges Eckgebäude im Hang mit einer glatten Stirnseite, zwischen den Fenstern im 1. Stockwerk mit dem Bild von Immaculata geschmückt. Über die Masná Gasse (Fleischergasse) wölbt sich ein Schwibbogen. Die Gestaltung des Erdgeschosses ist nicht besonders beachtenswert. Die hinteren Räume auf der gesenkten Ebene sind tonnengewölbt, ebenso wie der Keller. Das erste Stockwerk hat eine neuzeitliche Gestaltung.

Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude ist gotischen Ursprungs. Aus dem ursprünglichen Objekt wurde der steinerne Keller mit dem spitzbogigen Portal erhalten und vielleicht auch der mittlere Raum, zusätzlich gewölbt. Der hintere Trakt wurde zusätzlich zugebaut. Die Gestaltung des Erdgeschosses wurde im Klassizismus und im Jahre 1867 umgebaut, als auch das 1. Stockwerk grundsätzlich hergerichtet wurde. Im Jahre 1980 wurde das Haus rekonstruiert.

Bedeutende architektonische Details:
Das gemalte Bild von Immaculata an der Fassade zwischen den Fenstern im 1. Stockwerk.

Geschichte der Hausbewohner:
Ebenso wie die nächsten Nachbarhäuser, brannte auch dieses Haus bei dem Feuer im Jahre 1867 aus und wurde also baulich hergerichtet. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte das Haus der Bäcker Kunc im Besitz, der hier schon im Jahre 1484 belegt wird. Nach seinem Tod erbten das Haus seine Söhne Štěpán, wohnend in Jindřichův Šatlavská 140, Madona Immaculata Hradec, und Václav, von Beruf Gerber. Von ihnen kaufte das Haus ihre Mutter Dorota Kuncová ab, die es in ihrem Testament aus dem Jahre 1520 ihrer Schwester Kateřina und deren Gatten vermachte, der auch Bäcker war und den Namen seines Vorgängers im Haus übernahm, so daß er sich auch Bäcker Kunc nannte. Im Jahre 1536 tauschte er sein Haus für das Haus Nr. 15 auf dem Stadtplatz mit der Krämerin Dorota, die Witwe nach Lindl Dirnhovar. Nach ihrem Tod erbte das Haus ihr Sohn Vaněk Zpěváček, der es im Jahre 1540 dem Bäcker Mates verkaufte. In der Mitte der vierziger Jahre erwarb das Haus der Bäcker Hans, der es im Jahre 1559 an einen weiteren Bäcker, Petr Wolfram, verkaufte. Der tauschte es im Jahre 1562 mit Mikuláš Rauscher für sein Haus auf Plešivec. Rauscher war Stadtschreiber und er verweilte in der Šatlavská Gasse (Frohnfestgasse) bis zum Jahre 1567. Zu Ende der sechziger Jahre gehörte das Haus dem Bäcker Silvestr, nach dessen Tod im Jahre 1569 seine Witwe Dorota das Haus dem Bäcker Urban Vetter verkaufte. Kurz danach kaufte Dorota das Haus zurück und heiratete einen Bäcker, der auch Silvester hieß. Dorota verwitwete im Jahre 1580 wieder und heiratete den Bäcker Erhart Silbermann. Der verkaufte das Haus im Jahre 1590 dem Faßbinder Blažej Kaiser. Nach seinem Tod im Jahre 1600 kaufte das Haus sein Sohn Michal Kaiser und zahlte seinen Geschwistern Jakub, Anežka, Brigita, Voršila und Zuzanka die Erbanteile aus. Als Hausbesitzer wird er noch im Jahre 1626 angegeben. In den vierziger Jahren des 17. Jahrhunderts treffen wir hier den Mälzer Václav Scherf an, nach dessen Tod das Haus bis zum Jahre 1650 die Witwe Kateřina führte. Der weitere Hausbesitzer, Konrád Zenger, war auch Mälzer. In den Jahren 1710 -1729 lebte hier der Mälzer Bedřich Vítek (Witekh). Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts bis wenigstens zum Ende der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts gehörte das Haus der Familie Krieger.

Šatlavská 140, Foto: Libor Sváček

Gegenwärtige Nutzung:
Pension Castle View Apartments, Vermietung von komplett ausgestatteten Wohnungen für mehrere Tage sowie Wochen.