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Paul Gröllhesel

(1785 - 1864) Dramatiker

Der Leinenwebermeister aus Hořice na Šumavě, Paul Gröllhesel, schrieb in Zusammenarbeit mit dem Pfarrer das Passiosspiel "Das Leiden und Sterben Unseres Herrn Jesu Christi - ein Trauerspiel in 5 Aufzügen und einen Vorspiele..." nieder. Als Unterlage diente ihm das damals volkstümliche Buch des Kapuzinermönches P. Martin Cochem "Das grosse Leben und Leiden Jesu Christi" und die mündlich überlieferten Fragmente der alten volkstümlichen Passionsspiele. Paul Gröllhesel versammelte um sich 15 seiner Mitbürger, die eine Laienspielgruppe bildeten, und mit denen er das neue Passionsspiel einübte.

Hořice na Šumavě, Passionsspiele im Jahre 1912, Szene Vertreibung aus dem Paradies, ein historisches Foto, foto:  J. Seidel

Seit dem Jahr 1816 wurde das Passionsspiel in der Vorosterzeit in den Gaststuben der Gasthäuser aufgeführt. Die Mitwirkenden spielten ohne Kostüme, nur in ihren festlichen Kleidern und mit einfachen Requisiten. Im Laufe der Zeit wuchs das Interesse an den Passionsspielen, es war ein Zuwachs an neuen Schauspielern zu verzeichnen, und seit der Mitte der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts gab es bereits Ausstattungs-und Kostümvorstellungen. Der ursprüngliche Text von Gröllhesel wurde zwar mehrmals bearbeitet, aber trotzdem wurden die Passionsspiele bis 1887 in seinem Sinne gespielt. Gröllhesel erlebte noch die Gründung des Amateurtheatervereins, den nach seinem Tode sein Sohn Josef führte. In den Jahren 1887-1888 bearbeitete Josef Johann Ammann den Text von Gröllhesel und schuf damit den Grund für eine weitere sehr berühmte Etappe der Passionsspiele in Hořice na Šumavě.

(pj)