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Geschichte des Schulwesens in der Region Český Krumlov

Schule in Zlatá Koruna, Lehrmittel aus dem 18. Jahrhundert, Abbildung einer Schule Die Anfänge der Schulbildung in der Region Český Krumlov sind mit kirchlichen Institutionen verbunden, denn die ältesten Schulen entstanden bei den Pfarrkirchen oder in den Klöstern - z. B. das Kloster Vyšší Brod oder das Kloster Zlatá Koruna. Seine Bildung erhielt auch Peter I. von Rosenberg wahrscheinlich im Kloster Vyšší brod.

Die Anfänge des Schulwesens in Český Krumlov gehen in die 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück, als die Pfarrkirche St. Veit in der Stadt Český Krumlov zum ersten bedeutenden Zentrum der Bildung in der Stadt wurde.

Die Krumauer lateinische Schule erlebte ihre Blütezeit in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und am Anfang des 16. Jahrhunderts, als in der Stadt gebildete Priester wirkten.

Eine weitere Entwicklung der Schulbildung kam zur Zeit der Regierung Wilhelms von Rosenberg, der in die Stadt den Jesuitenorden berufen hatte. Im Jahre 1584 nahm in Český Krumlov der Jesuit Václav Šturm den Unterricht auf, der später zum ersten Rektor des Jesuitenkollegs wurde. Über die Gründung dieses Kollegs verhandelte Wilhelm von Rosenberg schon im Jahre 1585 und ein Jahr später wurde der Grundstein des Gebäudes gelegt - die heutige Horní Nr. 154. In der Mitte des 17. Jahrhunderts erweiterte sich das ganze Areal des Jesuitenordens in Český Krumlov um das neue Gebäude des Jesuitentheaters (Horní Nr. 153), das an die Tradition des älteren hölzernen Jesuitentheaters anschloß, und vor allem um den frühbarocken Bau des Jesuitenseminars aus den Jahren 1650-1652 (Horní Nr. 152). Der bedeutendste Pädagoge, der hier wirkte, war der böhmische Gelehrte, Schriftsteller und Historiker Bohuslav Balbín.

Die Theresianische Schulreform aus dem Jahre 1774 errichtete neben der trivialen Schulen in jeder Region auch die Hauptschulen. Diese wurde in Český Krumlov im Jahre 1779 errichtet. Sie nutzte das Gebäude des ehemaligen Jesuitenseminars (Horní Nr. 152). Neben dem Trivium (Lesen, Schreiben, Rechnen) lernten die Schüler auch die Grundkenntnisse in Latein, Geographie, Naturkunde, Stilistik, Zeichnen und Geometrie, weiter dann die Grundkenntnisse der Wirtschaft.

Mit der Einführung des pflichtigen Schulbesuches in der Österreichischen Monarchie hängt auch die Tätigkeit zweier völlig vereinzelter Bildungsinstitute zusammen - der musterhaften industriellen Schule in Kaplice (Schule in Kaplice), von Ferdinand Kindermann gegründet, und der normalen Schule in Zlatá Koruna, die der Abt des Klosters Zlatá Koruna Bohumír Bylanský gründete. Die Kinder lernten neben den grundlegenden Unterrichtsfächern - Lesen, Schreiben und Rechnen auch Geographie, Geschichte und Naturkunde. Ein großer Wert wurde jedoch auf die Aneignung praktischer Fertigkeiten in den Fächern - Pflanzenzucht, Tierzucht, handwerkliche Arbeiten oder Hausarbeiten gelegt. Den didaktischen Grundsätzen von Jan Amos Komenský entsprechend wurde eine große Aufmerksamkeit der Anschaulichkeit des Unterrichtes mit der Nutzung von Hilfsmitteln, Karten, Unterrichtsbildern und Sammlungen von Naturprodukten gewidmet. Eine ähnliche Orientierung hatte auch die Schule in Kájov, deren Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert kontinuierlich belegt ist.

Landschule, hölzerne Figürchen vom Schnitzer Vojtěch Mráz, Sammlungsfonds des Bezirksheimatmuseums in Český Krumlov Das mittlere Fachschulwesen entwickelte erst Josef zu Schwarzenberg am Anfang des 19. Jahrhunderts, als er die Försterschule in Zlatá Koruna sowie auch die denkwürdige Schwarzenbergische Wirtschaftsanstalt in der Stadt Český Krumlov im Jahre 1801 gründete. Diese Schule bildete fachlich die zukünftigen Schwarzenbergischen Beamten aus.

Am 1. November 1871 wurde die erste Klasse des anfänglich privaten Realgymnasiums in Český Krumlov mit Unterrichtssprache Deutsch eröffnet. Nach einer wiederholten Bitte, die der Fürst Schwarzenberg unterstützte, übernahm die Schule der Staat unter seine Verwaltung. Im Gebäude des ehemaligen Jesuitenseminars wurden dafür Räume freigemacht.


Im Jahre 1896 anläßlich der Feier des Jubiläums zählte die Schule 271 Schüler. Das Gebäude in der Horní-Gasse Nr. 152 diente dem deutschen Gymnasium bis zum Jahre 1939/40. Eine bedeutende Persönlichkeit des deutschen Gymnasiums war der Professor Johann Josef Ammann, der sich für die hiesige Folklore interessierte und im Jahre 1892 den geänderten Text der Passionsspiele von Hořice publiziert hatte. Von den Absolventen des Gymnasiums können wir den Professor der Wiener Universität Gustav Jungbauer anführen.

(mj)

Weitere Informationen:
Geschichte des Schulwesens in der Stadt Český Krumlov
Die Elementarschule in Vyšší Brod