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Feste Slavkov

Ansicht der ehemaligen Feste Slavkov von der Westseite Lokalisierung:
Die Feste Slavkov befindet sich 7 km in der südwestlichen Richtung von der Stadt Český Krumlov entfernt.

Ursprung der Benennung:
Slavkov (in deutsch Lagau) entstand aus dem Namen des Besitzers, und hat die Bedeutung "Slávkův Dvůr" (Sláveks Hof).

Bauhistorische Entwicklung:
Die Feste Slavkov ist eine der wenigen Bauten, wo die ursprüngliche Beziehung der einzelnen Komponenten des adeligen Landsitzes erhalten wurde. Es ist ein Beispiel um desto seltsamer, daß es um eine gut historisch dokumentierte Ganzheit geht.

Der wichtigste Bau des Landgutes war der viereckige Turm, der heute außer dem Erdgeschoß noch zwei Stockwerke und einen gemauerten Teil unter dem Dach hat. Im Jahre 1791 wurde er in einen Glockenturm umgebaut und mit einer Uhr versehen. Auf der westlichen Seite grenzt an den Turm das Wohngebäude, von dem in der Höhe des zweiten Stockwerkes eine kleine Fallbrücke zu einem Spitzenportal führte, das bis jetzt in der Mauerung des Turms erhalten wurde. Den Herrensitz umgaben in der Vergangenheit ein Quadrat von wirtschaftlichen Gebäuden, abgeschlossen mit einer steinernen Befestigungsmauer mit Schießscharten, und eine kleine Kirche.

Geschichte der Bewohner der Feste:
Die erste Erwähnung über Slavkov, das ursprünglich Louka hieß, finden wir im Jahre 1311, wo Bušek von Slavkov die Gemeinde Smědeč in der Nähe von Brloh, etwa 2 km von Kuklov entfernt, lokalisiert hat. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhielten das Dorf Slavkov Odolénové von Komařice, deren Ursprungssitz Komařice bei Borovany war. Nach ihnen wechselte in Slavkov eine Reihe von Besitzern, Angehörigen des kleinen Feudaladels. Im Jahre 1584 hat die Feste, den Hof und das Dorf gemeinsam mit dem Dorf Mezipotočí von den Brüdern von Šonov Wilhelm von Rosenberg abgekauft. Sein Nachfolger Peter Wok verkaufte Slavkov im Jahre 1596 seinem persönlichen Arzt, der jedoch ohne Nachkommen gestorben ist. Slavkov fiel so durch den Heimfall dem Kaiser Rudolf II. von Habsburg zu, der im Jahre 1599 die Feste samt dem Dorf Václav Berka von Dubá abgetreten hat. Der letzte Besitzer war die Stadt Český Krumlov, die Slavkov im Jahre 1607 gekauft hat.

Im Areal der Feste war einmal eine einklassige Volksschule, sie entsprach jedoch nicht mit ihrer Kapazität und so wurde im Jahre 1893 in Slavkov eine neue Schule aufgebaut. Die letzte Renovierung des Areals wurde im Jahre 1967 durchgeführt.

In der Nähe von Slavkov befanden sich auch kleinere Landgute. Diese Landgute in Cipín und Mezipotočí, trotzdem, daß sie durch den kleinen Adel bewohnt wurden und ein bestimmtes Recht der Selbständigkeit genossen haben, sind nie zum Aufbau einer selbständigen Feste gelangt. Auch trotz des Funds von Graphit und Eisenerz bei Slavkov wurde hier nie Industrie entwickelt. Im Jahre 1934 hat die Gemeinde Slavkov mit der Ortschaft Mezipotočí 582 ha, 77 Häuser und 371 Bewohner eingeschlossen. Fast die Hälfte der Häuser und der Bewohner hat in der Ortschaft Mezipotočí gesiedelt.

(mh)