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Pfarrkirche St. Bartholomäus in Frymburk

Die Kirche stand hier bereits vor dem Jahr 1270. In diesem Jahr schenkt Witiko von Krumlov die Kirche der Benediktinerprobstei in Zátoň bei Český Krumlov. Im Jahr 1277 wird der erste Frymburker Priester Prebiziaus schriftlich erwähnt. Seit 1301 ist hier Ulrich Wosner Pfarrer und am 29. Mai 1305 geht die Pfarrei unter die Verwaltung des Prämonstratenserklosters im österreichischen Schlägl über, wo sie bis 1946 war. Interessant ist jedoch die Bestimmung Heinrichs von Rosenberg, dass "die Frymburker Pfarrei für immer beim Land Böhmen, bei der Prager Diözese, unter der Herrschaft der Rosenberger bleiben soll". Die Schenkung vom 29. Mai 1305 blieb jedoch nicht ohne einen Streit, der erst 1317 definitiv gelöst wurde, als die Benediktiner auf die Frymburker Pfarrei definitiv verzichteten.

Ansicht von Frymburk vom Kreuzweg Marta aus, Foto: Lubor Mrázek

Die Pfarrei bekam im Jahr 1315 die Frymburker Mühle und später das Angelrecht geschenkt. Die Frymburker Pfarrei betraf zum Unterschied von anderen Pfarreien um Vyšší Brod herum das Interdikt (Verbot gotterdienstlicher Handlungen) des Papstes Paul II. aus dem Jahr 1468 nicht, und so konnte Plebanus Johannes, der in dieser Zeit Frymburker Pfarrer war, nicht alles schaffen und es wurde eine Verstärkung aus Schlägl herbeigerufen. Man ging auch nach Rožmberk und nach Krumlov". Am Frymburker Pfarrhaus war spätestens seit 1474 eine Elementarschule. Sie ging erst im Jahr 1777 ein, als die Schulpflicht in Kraft trat. Das Pfarrgedenkbuch sagt, dass "Plebanus Martin Plicker getötet und die Pfarrei von Protestanten besetzt wurden". Die Unterdrückung der Protestanten in Frymburk und Umgebung erfolgte in den Jahren 1586 bis 1593. Der Vertrag über die Sendung eines Kaplans ist aus dem Jahr 1763, das Kloster in Schlägl entsprach dem Ansuchen und im Jahr 1765 schickt es in die Frymburker Pfarrei den Kaplan Kašpar Langer. Im Jahr 1868 begann ein langer Streit zwischen der Pfarrei und den Bürgern, der erst 1879 beendet wurde. Seit 1879 wurde die Frymburker Pfarrei zur Dekanei erhoben und zum ersten Dekan wurde Eduard Wirmsberger. Die heilige Firmung führte in Frymburk der Budweiser Bischof Jan Valerián Jirsík am 6. Juni 1880 durch und 1885 war hier eine Mission. Bei Missionen beichteten 3 056 Personen, die das heilige Abendmahl empfingen.

Frymburker Panorama vom Kreuzweg Marta aus, Foto: Lubor Mrázek

Die Frymburker Pfarrkirche St. Bartholomäus wurde am Anfang des 16. Jahrhunderts umgebaut und der Umbau wurde 1530 beendet. In dieser Zeit hatte jedoch das Kirchenschiff eine hölzerne Decke. Im August 1648 brannten schwedische Kürassiere die Kirche und gemeinsam mit ihr auch das Pfarrhaus nieder. Das Kloster in Schlägl begann mit der Renovierung der Pfarrkirche und des Pfarrhauses im Frühling 1649 und die Arbeiten wurden 1652 beendet. Die ganze Renovierung der niedergebrannten Kirche kostete 3253 Gulden. Von dieser Summe bezahlte das Kloster in Schlägl 1151 Gulden, die Frymburker Pfarrei 1121 Gulden und die Pfarrkinder 981 Gulden. Im Jahr 1662 stellte der Schnitzer Johann Worath den Barockaltar fertig. Für das Schnitzwerk Johann Woraths sind typisch schöne, einigermaßen einförmige Gesichter mit ausdrucksvollen Augen, vorstehenden Backenknochen, einer dünnen Nase und herabhängenden Mundwinkeln. Im Jahr 1866 kam ein weiterer vernichtender Brand. Es brannten das Kirchendach sowie das Pfarrhaus und Wirtschaftsgebäude nieder. Die Erneuerung wurde Ende September 1867 abgeschlossen. Am achten Juni 1870 wurde mit dem Bau des spitzen Turmes der Pfarrkirche begonnen. Im Jahr 1891 wurde eine neue Orgel geweiht, die Lachmayr aus Urfahr verfertigte. Sie kostete 1400 Gulden. Im Jahr 1892 wurden die Bänke, der Predigtstuhl und die Seitenaltäre repariert. 1894 wurden für die Kirche Bilder des Kreuzwegs angeschaft. Sie wurden von Josef Maške gemalt. Die Bilder ohne Rahmen kosteten 160 Gulden und wurden vom Rahmenmacher Elientzinger in Linz für 200 Gulden eingerahmt. In demselben Jahr wurden ins Presbyterium drei gemalte Fenster installiert. Die letzten Instandsetzungen der Pfarrkirche werden nach dem Jahr 1990 schrittweise durchgeführt.

Ansicht von Frymburk von der Fähre Frýdava aus, Foto: Lubor Mrázek

Zu der Frymburker Pfarrei gehörten in der Zeit des Vikariats Vyšší Brod diese Gemeinden und Ortschaften: Hruštice (Wadetstift), Kovářov (Schmiedschlag), Milná (Mühlnöd), Hrdoňov (Heinrichsöd), Blatná (Platten), Posudov (Stüblern), Svatonina Lhota (Wadetschlag), Náhlov (Nachles), Slupečná (Lupetsching), Lipno (Lippen), Kobylnice (Goblenz), Plískov (Stockern), Studené (Studene), Moravice (Morawic), Frýdava (Friedau) und Mýtina (Wangetschlag). Der Marktflecken Frymburk hatte 117 Häuser und 952 Katholiken. 16 Gemeinden und Ortschaften der Frymburker Pfarrei hatten weitere 232 Häuser und 1 797 Katholiken. Im Jahr 1870 waren also in der Pfarrei Frymburk 350 Häuser und 2 749 Katholiken. In der Pfarrei Frymburk wurden nach dem Jahr 1990 der Kreuzweg und die Kapelle "Marta" über Frymburk erneuert.

(fs)

Weitere Informationen:
Geschichte der Region Vyšší Brod
Der Kreuzweg in Frymburk
Ein Spaziergang durch den Park in Frymburk
Die Elementarschule in Frymburk
Frymburk