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Pfarrkirche St. Bartholomäus in Vyšší Brod

Pfarrkirche St. Bartholomäus in Vyšší Brod, Foto: Lubor Mrázek Die Kirche stand hier bereits vor dem Jahr 1259, die Pfarrei ist hier seit dem 1. Juni 1259 und seit 1264 ist sie unter dem Patronat des Zisterzienserklosters Vyšší Brod. Der erste bekannte Vyšebroder Pfarrer ist Stephan "plebanus de Altovado" aus dem Jahr 1339. Im 14. Jahrhundert entrichtete das Dekanat Doudleby 18 Groschen päpstlichen Zehnten. In der Hussitenzeit wurde die Pfarrkirche St. Bartholomäus verwüstet und erst im 16. Jahrhundert erneuert. Zum Beispiel im Jahr 1591 bekam die Kirche ein neues Taufbecken und 1581 eine Glocke vom Glockengießer Paulus. 1598 wird hier auch der erste bekannte Organist Matthius Zoph angeführt. Diese Familie übte hier die Funktion eines Organisten bis zum Jahr 1634 aus. Seit diesem Jahr übte die Funktion eines Organisten der Lehrer der Pfarrelementarschule aus.

Im Jahr 1643 wurde die Pfarrkirche wieder umgebaut und das Schiff wurde mit einer hölzernen Decke bedeckt. Gleichzeitig wurde am 25. Oktober 1643 der Altar vom Abt Georg Wendschuh neu geweiht. 1715 wurde die heutige Sakristei zugebaut. 1761 wurde ein neuer Barockaltar angeschafft, der vom Abt Quirin Mickl am 28. Juni 1761 geweiht wurde. Auf dem hölzernen Altar hängt zwischen Säulchen ein Bild des heiligen Bartholomäus. Auf den Seiten der Säulen sind Statuen des hl. Bernard und des hl. Benedikt in Bischofsornaten. Über dem Gebälk bücken sich zwei Engel vor der Jungfrau Maria. Das Altarbild des hl. Bartholomäus malte im Jahr 1858 der Maler Schrams. Auf dem nördlichen Seitenaltar ist eine Statue des gegeißelten Christus aus dem 18. Jahrhundert. Die Krippe widmete 1777 der Kapitän des Artillerieregiments Franz Fünfkirchner. Der neue Kirchenturm ist ein Werk des Ingenieurs Karl aus dem Jahr 1864. Die Fenstermalerei ist aus dem Jahr 1904 und elektrisches Licht wurde in die Kirche 1905 installiert. Die Kirche steht inmitten des Friedhofes im oberen Teil des Stadtplatzes. Sie hat einen Rest des ursprünglichen quadratischen Presbyteriums ohne Strebepfeiler und einen doppelten Triumphbogen, der als Unterlage für den Turm dient. Westlich von den Bögen erstrecken sich ein Schiff mit vier Feldern und nördlich die Sakristei.

Rekonstruiertes Pfarrhaus in Vyšší Brod, Foto: Lubor Mrázek

Das Gebäude des Pfarramtes neben der Kirche St. Bartholomäus hat auf dem Türbalken die Jahreszahl 1489 und wurde 1658 umgebaut. Im Jahr 1850 wurden neue Wirtschaftsgebäude der Pfarrei errichtet und der "Pfarrhof" selbst wurde 1866 vom Ingenieur Karl gebaut. Die Elementarschule bei der hiesigen Pfarrei existiert spätestens seit 1530, als hier der Lehrer Nikolaus angeführt wird. Der Untergang der Pfarrschule kam im Jahr 1775, als staatliche Schulen gesetzlich festgelegt wurden. Bereits am 29. April 1659 wird in der Pfarrei Vyšší Brod die Brüderschaft des Fronleichnams Christi angeführt, die von Päpsten Alexander VII. und Innozenz IX. Ablässe erhielt. Diese Brüderschaft wurde vom Kaiser Josef II. aufgelöst und ihr Besitz wurde beschlagnahmt. Am 1. Mai 1747 brachten zwölf fromme Pilger, Bürger von Vyšší Brod, "die Statue aus Wies in Bayern bei Steingaden. Viele Prozessionen pilgerten einst zu dieser Statue nach Vyšší Brod. Die Statue wurde von einer Bäuerin auf einer Wiese gekauft". Marianische Gottesdienste wurden im Jahr 1854 eingeführt, die Rosenkranzbrüderschaft wurde vom Nachfolger der Brüderschaft des Fronleichnams Christi im Jahr 1893 erneuert und die Kongregation der Jungfrauen 1910.

Ansicht der Kirche und des Friedhofs in Vyšší Brod vom oberen Teil des Stadtplatzes aus, Foto: Lubor Mrázek

Erwähnungen über die Kapläne gibt es seit 1717, aber auf die Dauer werden sie erst seit 1777 installiert. In der Zeit des Vikariats Vyšší Brod gehörten unter die Pfarrei Vyšší Brod folgende Dörfer und Ortschaften: Petřejov (Bretterschlag), Herbertov (Gerbetschlag), Studánky (Kaltenbrunn), Loučovice (Kienberg), Lachovice (Lachenwitz), Mlýnec (Lahrenbecher), Martínkov (Martetschlag), Mnichovice (Minichschlag), Pošlák (Poschlag), Radvanov (Raifmass), Hrudkov (Rückendorf), Čížkrajíce (Schlag am Rossberg), Horní Drkolná (Öber Schlagel), Dolní Drkolná (Unter Schlägel), Bystrá (Schild), Horní Přísahov (Ober Schönhub), Dolní Přísahov (Unter Schönhub), Kamenná (Stein), Valdov (Waldau), Těchoraz (Zichras) und Boršíkov (Woisetschlag). Im Jahr 1870 waren in Vyšší Brod 140 Häuser und 1228 Pfarrkinder und in 21 eingepfarrten Ortschaften und Gemeinden weitere 238 Häuser und 2408 Katholiken. Also, insgesamt waren in der Pfarrei Vyšší Brod 378 Häuser und 3636 Katholiken.

(fs)

Weitere Informationen:
Geschichte der Region Vyšší Brod
Vyšší Brod
Kloster Vyšší Brod
Die Elementarschule in Vyšší Brod
Kirchliche Objekte in der Region Český Krumlov
Kirche St. Nikolaus in Rožmberk nad Vltavou
Pfarrkirche St. Philipp und Jakob in Přední Výtoň
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