Stadtpark in Český Krumlov - seine Gründung und weitere Entwicklung im 20. Jahrhundert

Gründung des Stadtparks:
Um das Jahr 1900 war das Gebiet des ehemaligen Jesuitengartens bereits im Besitz der Stadt, also öffentlich zugänglich. Obwohl es noch eine absichtlich gegründete Gartengestaltung entbehrte, spielte es die Rolle eines inoffiziellen Stadtparks. In derselben Zeit entstand zwischen dem Flussbad und der Kapelle ein Sportplatz. Der Stadtpark entstand endlich im Jahre 1907, dank der Bemühung des Bürgermeisters der Stadt Frank Khemeter. Das Projekt bearbeitete offenbar das Stadtbauamt. Der Autor des Projektes ist nicht bekannt, aber es war wahrscheinlich der Stadtbaumeister Karl Nowaczek. ..Der neu entstandene Park wurde am 16. 6. 1907 feierlich geöffnet. Es wurde die Funktion eines Stadtgärtners und auch Wächters errichtet. Die ursprüngliche Fläche des Jesuitengartens wurde um das Grundstück des ehemaligen Friedhofes vergrößert. Der südöstliche Teil des Parkareals war vor allem für Sportaktivitäten bestimmt. Der im Jahre 1907 gegründete Stadtpark gewann kurz nach seiner Gründung die Funktion eines Zentralstadtparks. Die Stillösung der Komposition des Parks als Ganzes sowie der einzelnen Details ist für die Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts charakteristisch. Die Gesamtlösung geht noch von Prinzipien des englischen naturlandschaftlichen Parks aus. Es betrifft vor allem die freie Disposition der Massen von Baumgruppen im mittleren Teil, die mit der ausgedehnten Fläche der mittleren Matte kontrastieren, die Führung der Wege in sanften Kurven und ebenfalls die unformale (nicht axiale) Durchsetzung architektonischer Dominanten sowohl innerhalb des Parks (die ehemalige Jesuitenresiden), als auch auf dem Gebiet außerhalb von ihm (die Silhouette der Kirche St. Veit). In der Anwendung regelmäßiger Baumreihen und in der Gestalt des Details der Gartengestaltung äußert sich die zeitgenössische Mode des Historismus. Übrigens die Anwendung der Prinzipien des Landschaftsparks zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist ebenfalls ein Historismus - dieser Stil gipfelte in den böhmischen Ländern bis zum Ende der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Verbindung beider oben angeführten Stile der Gartenkunst mit der Memorialfunktion - der Verehrung bedeutender Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens - ist für die Wende vom 19. zum 20. Jahrhunderts charakteristisch. Im Krumauer Stadtpark geschah es durch die Errichtung des F. L. Jahn-Denkmals und den Bau des Denkmals den Gefallenen im 1. Weltkrieg. Ein Spezifikum dieses Parks ist noch dazu die Programmeingliederung der Sport- und Erholungsfunktion in die Komposition des Parks.

, Foto: Josef Wolf

Weitere Entwicklung der Gartengestaltung des Stadtparks:
Wahrscheinlich in den Jahren 1924 - 30 kam es zur Verwandlung der Komposition des Parks. In der Nachbarschaft der Kapelle St. Martin Martin wurde eine öffentliche Küche mit einer Beratungsstelle für TBC-Kranke gebaut. In der Nähe des Jahn-Denkmals entstand ein hölzerner Musikpavillon und folglich kam es auch zur Änderung des Netzes von Wegen. Das System der Wege wurde mit einem mittleren Achsenweg ergänzt, womit sich der innere Kreis der Wege schloss. Durch die Enthüllung des Denkmals den Opfern des 1. Weltkriegs im Jahre 1930 gewann der Stadtpark außer der Erholungs- und ästhetischen Funktion auch die Pietätsfunktion, die markant national akzentiert war. Im Jahre 1945 wurden beide Denkmäler als Akt einer spontanen Vergeltung vernichtet. Die Nachkriegszeit brachte keine wesentlichen Änderungen in der Gestalt des Stadtparks. Die neu durchgeführten Pflanzungen von Holzgewächsen respektierten mehr oder weniger die ursprüngliche Komposition des Raumes. Eine grundsätzliche Veränderung der Disposition des Parks verursachte erst die Unterbringung des "Denkmals der Kämpfe und Siege über dem Faschismus" im Zentralraum des Parks am Ende der 80er Jahre. Der Park und der Musikpavillon waren in dieser Zeit bereits als unbewegliches Kulturdenkmal eingetragen. Trotz Widerstand der Mitarbeiter der Denkmalpflege wurde das Denkmal im Jahre 1989 (!) realisiert. Das bildhauerische Element selbst kommt markant als eine neue Dominante des Zentralteils des Parks zur Geltung. Eine markante Verwandlung machte aber auch das System der Wege. Das ursprüngliche Kreissystem der Wege, die in sanften Kurven geführt wurden, wurde destruiert.

Das Kompositionssystem des Stadtparks:
Die Komposition des Krumauer Stadtparks ist durch sein allmähliches Wachstum in das heutige Ausmaß markant bedingt. Noch heute sind drei mit ihrem Charakter unterschiedliche Teile ersichtlich:

  • die Fläche des ursprünglichen St.-Martin-Friedhofes auf der Anhöhe im südlichen Teil des Parks
  • das Gebiet des ehemaligen Jesuitengartens
  • das Sportareal

Die Fläche des ursprünglichen St.-Martin-Friedhofes auf der anhöhe im südlichen Teil des Parks ist zur Zeit fast kompakt mit Bäumen bewachsen. Dominant wirken hier mächtige Exemplare der Roteichen, die wahrscheinlich bei der Gründung des Parks ausgesetz wurden. Die gleich großen Eschen sind offenbar von Anflugursprung - wahrscheinlich kam es zur Abnahme der Intensität der Instandhaltung des Park in der Zeit während des 1. Weltkriegs und kurz nach ihm... Der schon so zusammengepresste Raum wurde in den Beständes durch die Pflanzungen von Bäumen (vor allem Nadelbäumen) nach dem 2. Weltkrieg und besonders zwischen den Jahren 1970 bis 1980 noch dichter. Das Gebiet des ehemaligen Jesuitengartens in der ursprünglichen Flussaue - es ist ganz flach und zeichnet sich durch verhältnismäßig ausgedehnte freie Grasflächen mit Gruppen von hochstämmigen Bäumen aus. Das ursprüngliche System der Sandwege, das auf dem Prinzip zweier Umkreise gegründet wurde, wurde im Zusammenhang mit dem Bau des Denkmals den Kämpfern gegen den Faschismus (siehe oben) aufgehoben. Die bestehenden Asphaltkommunikationen sind gefühllos geführt und noch dazu bieten sie keine ursprünglich konzipierten Durchsichten auf architektonische Dominanten sowohl im Parkareal (die Jesuitenresidenz), als auch außerhalb von ihm (die Pfarrkirche St. Veit, Kapelle auf dem Hügel Křížová hora (Kreuzberg)).).

In der Gegenwart ist die meist fesselnde Szenerie an der Stelle der hochbejahrten baumartigen Eibe, die einen Blick auf die Silhouette der Kirche St. Veit. Die Gartenkomposition dieses Teils des Parks wurde von Anfang an auf dem Kontrast der Laubbäume mit bunten Blättern und der Nadelbäume gegründet (rotblättrige Ahorne - kultivar Schwedleri, gelbblättrige eschenblättrige Ahorne - kultivar Odessanum, rotblättrige Buchen, Weimutskiefern, stachlige Fichten, Douglastannen, schwarze Kiefern). Dieser verhältnismäßig harte Kontrast ist außerordentlich wirkungsvoll auch in Weitansichten von den umliegenden Anhöhen und bildet eine der Hauptcharakteristiken des Stadtparks.

, Foto: Jiří Olšan

Die zentrale ausgedehnte Grasfläche mit Gruppen überwiegend von Nadelbäumen ist auf dem Umfang auf der Nordseite mit einer Linienbaumreihe von gelbblättrigen eschenblättrigen Ahornen abgegrenzt. Der Bogen des Vltava-Ufers auf der gegenüberliegenden Seite ist mit einer Kulisse hochstämmiger Bäume eingesäumt. Ursprünglich wurde sie nur von der Baumreihe der rotblättrigen Ahorne gebildet (die kurz nach der Gründung des Parks ausgesetzt wurden). Heute wächst außerhalb dieser Baumreihe dicht am Ufer ein kontinuierlicher Streifen von Bäumen überwiegend von Anflugursprung (Linden, Eschen, Ahorne, Weiden u. ä.).

Das Sportareal war vom Anfang der Entwicklung des Parks an im südöstlichen Teil des Parks situiert. Zur Zeit befindet sich hier ein Sportplatz, den die Grundschule in der Linecká-Gasse sowie die Besucher des Parks benutzen. Die Laufbahn (Oval) und Sprunggrube zeugen vom Mangel an Instandhaltung, eine Rekonstruktion erfordert in Zukunft auch der Sportplatz selbst. Es ist geeignet, sich die Gründung eines grasigen Sportplatzes zu überlegen - es wäre viel geeigneteter in das Milieu des Parks als der bestehende Sportplatz (!) Die Bestände der Holzgewächse in diesem Teil des Parks bilden Baumreihen von säulenartigen Eichen entlang der ursprünglichen Umfassungsmauer des Parks auf der Südseite und ein Streifen von hochstämmigen Bäumen entlang der Vltava (überwiegend Eichen, Eschen und Linden).

Další informace:
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